Nur wenige LATEX-Anwender haben bisher auch Briefe mit TEX geschrieben, was wohl vor allem daran liegt, daß der originale letter-Style sehr auf das amerikanische Briefformat zugeschnitten und außerdem schlecht dokumentiert ist. Daher soll hier kurz der Aufbau eines Quelltextes für Briefe erläutert werden. Ein typisches Eingabefile hat folgende Form:
\documentstyle[german]{letter} \name{Name des Absenders} \address{Adresse des Absenders} \signature{Unterschrift} \begin{document} \begin{letter}{Name und Adresse des Empf"angers des ersten Briefes} \opening{Anrede (z.B. Sehr geehrte Damen und Herren,)} Brieftext...Brieftext...Brieftext \closing{Gru"sformel (z.B. Mit freundlichen Gr"u"sen)} \ps{Postskriptum} \cc{Verteiler (z.B. Direktion\\Personalb"uro)} \encl{Anlagen (z.B. Lebenslauf\\Lichtbild)} \end{letter} \begin{letter}{Name und Adresse des Empf"angers des zweiten Briefes} ... \end{letter} ... \end{document}Die Befehle
\signature
, \closing
, \ps
, \cc
und \encl
sind optional. Bei fehlender \signature
-Angabe wird
das \name
-Argument als Unterschrift gesetzt. Ist eine gedruckte
Unterschrift völlig unerwünscht, so kann diese durch \signature{\ }
unterdrückt werden.
Zu beachten ist weiterhin, daß Adreßfeld, Datum usw.
erst durch den \opening
-Befehl erzeugt werden (wichtig z.B. bei
Rechnungen ohne Anrede; dort muß dann trotzdem ein leerer
\opening{}
-Befehl stehen). Dies hat weiterhin zur Folge, daß
z.B. bei einer zu langen backaddress (s.u.) eine „Overfull
hbox`` in der Zeile gemeldet wird, in der der \opening
-Befehl
steht, obwohl dieser gar nicht die eigentliche Ursache ist. Bei einer
solchen Warnung sind also auch alle vorherigen Befehle zu prüfen!
Um sich bei jedem Brief die wiederholte Eingabe der eigenen Adresse und
sonstiger Voreinstellungen zu ersparen, ist es empfehlenswert, diese in eine
eigene Datei (z.B. privat.sty) zu schreiben, die dann einfach als
Option beim \documentstyle
angegeben wird (ohne .sty).
Ein Beispiel für eine solche Datei findet sich auf Seite .